Efrat Alony: Unarmed And Dazed
VÖ 29.09. 2006 Enja/Soulfood
Tom R. Schulz in Die Zeit 50/2006, 7.12.2006:
"Ende September erschien beim Münchner Jazz-Label Enja ihr Album Unarmed And Dazed, eine Jazzplatte, keine Jazzplatte. Keyboards, Bass, Schlagzeug, dazu ein Streichquartett, alles sehr homöopathisch dosiert. Es hätte eine dieser unzähligen Entdeckungen einer neuen Jazzsängerin sein können, eine dieser schicken Hochglanzskandinavierinnen, ein hoffnungsvolles, hippes Young-German-Jazz-Talent oder eine im Stile David Hamiltons fotografierte amerikanische Schmollmundlolita, die ihr nicht gelebtes Nachtclubleben simulieren muss, wenn sie den Mund zum Standardssingen aufmacht. Doch Efrat Alony verkörpert einen paradoxen Typus der Sängerin: den der unverbildet Hochgebildeten. (..) Dabei kommt sie ohne all die noch so subtilen Balzlaute und gehauchten Lockrufe aus, um derentwillen der vorzugsweise männliche Jazzhörer im Grunde seines verderbten Herzens Platten von Sängerinnen kauft. Und doch verführt Efrat Alonys Timbre uns nach Strich und Faden – zum Zuhören."