Trio ELF: 746
VÖ 22. August 2008 (Enja/Soulfood)
Michael Sürm in Jazz Podium 9/2008
"Seit Esbjörn Svensson vor rund zehn Jahren mit seinem Trio auftauchte, ist ein Piano-Trio nicht mehr gleich ein Piano-Trio. Das Genre war plötzlich um einen prächtigen Farbtupfer reicher, die Szene um ihre strikte Einteilung in Geradeaus-Swinger, an Bill Evans geschulten Interplayern und aus der Tradition schöpfenden Querspielem vom Schlage Keith Jarretts beraubt.
Die altehrwürdige Jazz-Festung Piano-Trio musste sich mit Sounds und Inhaltsstoffen aus der Pop- und Rockmusik auseinandersetzen.
Auch in Deutschland färbte die andere Sicht auf Dinge, die zwischen Pianisten, Bassisten und Drummer abgehen, ab. Am hörbarsten und hörenswertesten bei der Formation "em" und dem Trio Elf. Auch die zweite Scheibe des Trio Elf beweist, dass die komplexen Abläufe eines Piano-Trios bestens mit aktuellen Sounds, Melodien und musikalischen Strukturen korrespondieren können.
Pianist Walter Lang, Drummer Gerwin Eisenhauer und Bassist Sven Faller setzen auf die Sprache des Urbanen und hier vor allem auf die rhythmische Durchschlagskraft von Drum'n'Bass. Eisenhauer legt unter die Songs ein pulsierendes Geflecht an Metren und Taktverschiebungen, das die Themen aufpeppt und ihnen, egal, ob die Schlagzahl hoch oder eher mellow ist, Drive vermittelt, der von den beiden Partnern inhaliert wird, um dem Piano-Trio-Konzept eine unkonventionelle Duftmarke zu setzen."
