Marion Hölczl :: Presse & Promotion

Sie haben etwas Außergewöhnliches zu bieten? Dann dürfen Sie dafür auch ausgezeichnete Pressearbeit erwarten. Vor dem Hintergrund meiner jahrelangen Erfahrung erarbeite ich eine bedarfsgerechte und maßgeschneiderte PR-Strategie und platziere Ihr Thema zielgerichtet in den Medien.

Marc Ribot's Ceramic Dog: Party Intellectuals

VÖ: 13. Juni 2008 yellowbird_enja/Soulfood

Christian Broecking in Die Zeit 7.7.2008:
Marc Ribot (sprich: Ree-bow) hasst Klischees. Er möchte nicht als zorniger Gitarrist gelten, der seinen Protest in verzerrten Tönen ausdrückt. Im vergangenen Jahr trat er auf beim Konzert gegen die Schließung der letzten größeren Bühne für experimentelle Musik in Manhattan – und wurde anschließend verhaftet. Er hatte den Standard The Nearness of You gespielt.
Solch subtile Kritik wirke oft stark, sagt Ribot. Seine deutlichen Worte gegen den Krieg verpackt er in ein Westernstück, Bury Me Not On The Lone Prairie.
Er kann auch anders. Ribots neue CD Party Intellectuals beginnt mit einer punkigen Version eines Klassikers der Doors, Break On Through, das stiftet Verwirrung. Es hieß, seine neue Band Ceramic Dog klinge nach dem Disco-Soul der späten Siebziger, damit hat das wenig zu tun. Auch Never Better und Digital Handshake kommen geräuschvoll und wild entschlossen daher, das Titelstück der CD ist Punk mit Moog-Synthesizer.
Es gibt auch Zugänglicheres: Das bezaubernde Todo El Mundo Es Kitch lebt von absurden Reimen wie »In Barcelona we view for Gaudí, in Frankfurt we drove in an Audi«. In When We Were Young And We Were Freaks ist der Titel auch die Botschaft, Girlfriend thematisiert die Gentrifizierung der Lower East Side und das Verschwinden der New Yorker Avantgarde aus dem Stadtteil.
Vor 20 Jahren erfand Ribot den Klang von Rain Dogs und führte Tom Waits an den Pop heran. Durch die Arbeit mit ihm habe er gelernt, wie man Platten mache, sagt Ribot heute. Tatsächlich hörten sich die besten Stücke seiner vergangenen Platten immer ein bisschen so an, als fehle Tom Waits' Stimme. Auf Party Intellectuals gibt Ribot den Waits, in den Trichter singt er jetzt selbst. Und erschiene die CD bei einer großen Firma, würde For Malena zum Sommerhit. Die Ästhetik der Massenware interessierte Ribot nie, seine Musik spielt an den Rändern der Gesellschaft. Die Aufnahmen seines mit Moog, Gitarre, Bass, Elektronik und Perkussion ausgestatteten Trios sind in Avant-Rock verpackte Sozialkritik mit manch kontemplativem Moment. Ceramic Dog ist Ribots beste Band seit Jahren, Party Intellectuals eines seiner besten Alben.