Mahmoud Turkmani: Ya Sharr Mout
VÖ 24. Oktober 2008 (Enja/Soulfood)
Klaus D. Halama in Blue Rhythm 37/2008
"Es gibt nur wenige glaubhafte Vermittler zwischen den Religionen. Besser als jeder Papst eignen sich Musiker wie beispielsweise Mahmoud Turkmani für diesen Job, weil sie mitten im alltäglichen Leben stehen. Aufgewachsen im Libanon, studiert in Moskau und wohnhaft in der Schweiz hat sich der Oud-Spieler und Komponist Turkmani mit dem CD- und DVD-Opus "Ya Sharr Mout" daran gemacht, nicht nur zwei musikalische Systeme miteinander zu kombinieren, sondern auch mittels einer audiovisuellen Performance, die 2007 im Theater Al Madina in Beirut uraufgeführt wurde, arabische Tabuworte zu analysieren und optisch zu verwandeln und mit moderner arabischer Musik zu untermalen, um auf diese Weise Vorurteile und Missverständnisse zwischen verfeindeten Kulturen vielleicht ein bisschen aufzuweichen. Ein hochkomplexes Unterfangen, das auf der DVD in einem Dokumentarfilm sehr sensibel durch die Schweizer Filmemacherin Sabine Gisiger angegangen wurde. Die Audio-CD stellt dann noch einmal das Konzert in seiner vollen Länge vor. Turkmani und seine fünf Mitmusiker kleiden dort die ansonsten sehr starre klassische arabische Musik in ein völlig neues und ungewohntes Klanggewand und geben so der Poesie der libanesischen Dichterin Nadia Tuéni ("Archiv der Gefühle über einen Krieg im Libanon") eine völlig neue Ausdruckskraft. Lohnendes Anschauungsmaterial zu einem brennenden Thema."