Monk - A NYC Tribute
feat. Jimmy Cobb & Randy Brecker
VÖ 2. November 2012 (JAZZ'n'ARTS/In-Akustik)
Auf den ersten Blick mag die Partnerschaft zwischen August-Wilhelm Scheer und Jimmy Cobb unwahrscheinlich erscheinen - hier der erfolgreiche Mann aus der Wirtschaft, dort der weltbekannte Jazzstar, der bei Miles Davis Kind of Blue an den Trommeln saß und seitdem ununterbrochen aktiv blieb.
Doch Monk - A NYC Tribute feat. Jimmy Cobb & Randy Brecker ist nicht ihr erstes Aufeinandertreffen. Scheer schätzt Cobb hoch - für das, was er ist und für sein Lebenswerk, das Scheer ausdrücklich gewürdigt wissen will. Und zwar endlich, wie es sich gebührt. "Cobb wurde übrigens für seine Teilhabe an Kind of Blue, dem wohl berühmtesten Jazzalbum aller Zeiten, mit 30 Dollar entlohnt!", entrüstet Scheer sich.
"Cobbs Karriereschub kam mit Cannonball Adderly", weiß Ralf Dombrowski in Reclams Jazzlexikon zu berichten, "der ihn 1957 in seine Combo engagierte und nach einem Zwischenspiel bei Stan Getz und Dizzy Gillespie in das Quintett von Miles Davis vermittelte." Dort spielte Cobb nicht nur bei Kind of Blue mit, sondern anschließend auch bei Sketches of Spain und Porgy and Bess. John Coltrane holte ihn für Giant Steps an seine Seite, Wes Montgomery für Full House.
Neben Jimmy Cobb hat August-Wilhelm Scheer eine denkwürdige Besetzung ausgewählt, die mit Randy Brecker (tp/flh), Gunnar Mossblad (ts, arr), Jim Ridl (p) und Tony Marino (b) durch erfrischendes Interplay, Soli voll Inbrunst und Individualität glänzt. Die Arrangements von Gunnar Mossblad zeichnen sich durch Feinfühligkeit und eine vorsichtige, aber nachhaltige Herangehensweise an das Monksche Material aus.
Die Stückeauswahl des Albums verschafft dem Hörer einen durchaus neuen und anderen Einblick in Monks Werk, denn die allzu bekannten Klassiker wurden hier - zum Glück - bewusst ausgelassen. So vermittelt Monk - A NYC Tribute in funkiger Lockerheit mit fundamentalem Swing die fulminante Frische der Monkschen Musik.