Marc Copland: Some More Love Songs
VÖ 30. März 2012 (Pirouet/Edel:Kultur)
Liebe kennt viele Tonlagen. Und dies vor allem, wenn ein Musiker wie der Pianist Marc Copland ihr nachspürt. "Some More Love Songs" hat der Amerikaner jetzt mit seinen Partnern Drew Gress (Bass) und Jochen Rückert (Schlagzeug) eingespielt - sieben Jahre nach dem großen Erfolg von "Some Love Songs" (Pirouet) mit einer ersten Auswahl instrumentaler Versionen berühmter Liebeslieder in derselben Besetzung.
Und wieder überrascht, fesselt und überzeugt das Trio mit Interpretationen von schillernder Schönheit und hochdifferenzierter Innigkeit. Mit ambivalent schimmernden Klängen des Liebeszweifels in einer Komposition der Singer-Songwriterin Joni Mitchell beginnt diese CD, und mit einer besonders feinfühligen, in zartem Dunkel getönten Ballade hört sie auf. Dazwischen liegen völlig unorthodoxe Versionen der große Jazz-Songs "My Funny Valentine" und "I've Got You Under My Skin", die aber hier so natürlich wirken, als wären sie schon immer so interpretiert worden.
Die Songs auf dieser CD hätten ihn ausgewählt, nicht er sie, sagt Marc Copland, auch der "Pianoflüsterer" genannt (Jazz'n'More), und er spiele sie so, wie sein Herz und seine Ohren es ihm sagten. Das Ergebnis ist ein ungemein fein und vielschichtig gespielter Jazz eines Trios, das seine hohe spieltechnische Virtuosität kunstvoll zwischen höchst lebendig imaginierten Song-Zeilen versteckt. Vor allem aber: Musik, die die Tonlagen der Liebe ein ums andere Mal atemberaubend präzise trifft.