Florian Ross: Mechanism
VÖ 20. August 2010 (Pirouet/Edel:Kultur)
Ein Pianist. Mit sich allein. Und dann wieder allein zu zweit. Er liebt und schätzt die Intimität und die Freiheit des Solo-Spiels. Und schafft sich in knapp der Hälfte der hier vorliegenden Stücke doch einen Begleiter, einen Spielpartner. Der wiederum ist er selbst; denn Florian Ross arbeitet mit einem Loop-Gerät - also der Möglichkeit, Stimmen live einzuspielen und sofort wieder abzurufen, um weitere Stimmen darüber zu legen. Ein reizvoller Wechsel von Monologen und Dialogen entsteht dabei - und Musik mit einem aufregenden Klangspektrum.
Die Musik von Florian Ross ist eine Musik mit
vielen Schichten. Die Stücke mit nur einem Klavier haben oft eine aphoristische Leichtigkeit, unter der stets ein ganz tiefer Grund zu vermuten ist. Und wenn er zwei Klaviere überlagert, dann ist das eine konsequente Umsetzung des jeweiligen kompositorischen Reichtums. Florian Ross gelingt es in diesen siebzehn Takes, den Hörer in sinnliche Schönheiten voller Hintergründigkeit zu entführen. Es ist immer eine Dimension mehr dahinter, als man aufs erste ahnt. Und trotzdem wirkt kein Takt anstrengend.
Es ist ein Vergnügen, diesen Monologen und Dialogen zu folgen - und ein Genuss, eine Musik zu hören, die so wenig Wind macht und doch so viel in sich hat. Mechanism voller Substanz und Seele.