Zélia Fonseca: Impar
VÖ 23. April 2010 (Enja/edelkultur)
Seit 1973 waren Rosanna Tavares und Zélia Fonseca enge Freundinnen. Sie schrieben Lieder zusammen, traten gemeinsam auf und folgten schließlich einer Einladung, die sie von Brasilien nach Portugal brachte, wo sie mit 200 Dollar in der Tasche ankamen. Über Finnland ging die Reise 1989 weiter nach Deutschland, wo sie bald als "Rosanna & Zélia" eine beachtliche Karriere starteten und vier Alben aufnahmen. Ihre jazzige Popmusik, unterfüttert mit Sounds aus verschiedenen brasilianischen Folkloren, aber auch aus anderen Teilen der Welt, fand nicht nur die Begeisterung der Kritiker, sondern rege Unterstützung durch illustre Gäste wie Dino Saluzzi, Howard Levy oder Katharina Franck. Das letzte Album von Rosanna & Zélia, "Águas Iguais", erschien 2004 und wurde von der Presse begeistert aufgenommen. Doch das Märchen von Rosanna & Zélia endete viel zu früh: Im Oktober 2006 starb Rosanna Tavares nach einer langjährigen Krebserkrankung.
Mit ihrer erstem Soloalbum "Impar" (ungerade, solo, partnerlos) ist es Zélia Fonseca vier Jahre nach Rosanna Tavares' Tod gelungen, die Klangästhetik des Duos weiterzuentwickeln und ihrem eigenen Gesangsstil anzupassen. Ihr virtuoses Gitarrenspiel, ihr Gespür für originelle Balladen und ihre warme Stimme machen jeden der neuen Songs zu einem Ohrwurm mit Nachglüh-Effekt. Die klangliche Mixtur der Arrangements - mit Bläserfarben, Cello, E-Gitarre, Perkussion und mehr - klingt dabei so einmalig wie überzeugend.